Anfang Juli steht bei mir ein besonderer Termin im Kalender:
Ich bin Gast beim
Erlanger Poetik-Kolleg.
Das Kolleg, das von den Lehrstühlen des Departments für Germanistik und Komparatistik der Friedrich-Alexander-Universität in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Literatur und Kultur der Gegenwart veranstaltet wird, existiert seit nunmehr acht Jahren -- und wenn ich mir die Liste der bisherigen Gäste anschaue, wird mir vor lauter Nobelpreisträgern ganz schwindlig. Auch wird es das erste Mal sein, dass ich meine eigenen Texte in einem akademischen Rahmen diskutiere; zwei Welten, die ich bislang strikt getrennt zu halten versuchte.
Vor allem aber ist es meines Erachtens ein wichtiges Zeichen, dass die Phantastik in Deutschland an den Universitäten nicht nur als Außenseiterthema angekommen ist, sondern auch zwischen Lyrik und Gegenwartsliteratur ihren Platz hat. Das ist eine der wichtigsten Botschaften, die ich aus meinem eigenen Studium mitgenommen habe und selbst seitdem weiterzugeben versuche: Es gibt in der Literatur keine Gattungen oder Genres erster und zweiter Klasse. Es gibt höchstens genreübergreifend gute wie schlechte Bücher (meist im
Verhältnis 1:9), und um die zu finden, braucht es keine Literaturwissenschaft (es sei denn, man erwartet auch von Soziologen, dass sie Menschen von
best nach worst sortieren).
Die Teilnehmer werden sich in vorbereitenden Sitzungen u.a. mit den "Magiern von Montparnasse" und dem "Licht hinter den Wolken" sowie ausgesuchten Theorietexten befassen. In dem zweitägigen Blockseminar im Juli werde ich dann an die vorbereiteten Themen anknüpfen und den Studierenden Rede und Antwort stehen. Die Veranstaltung endet mit einer öffentlichen Lesung -- Details hierzu folgen.